sábado, 27 de fevereiro de 2016

Jeremy Scahill im Einstein Forum



Als Ort der intellektuellen Innovation außerhalb des universitären Rahmens ermöglicht das Einstein Forum, Potsdam, den Austausch von Ideen über Fach- und geographische Grenzen hinweg. Damit bietet es der Öffentlichkeit die Möglichkeit, in einen offenen Dialog mit internationalen Denkern und Wissenschaftlern zu treten. Durch Vorträge, Workshops und Tagungen, an denen jedermann teilnehmen kann, erfüllt das Einstein Forum eine doppelte Funktion. Zum einen erlaubt es der Öffentlichkeit, in die Arbeit hervorragender zeitgenössischer Denker Einblick zu nehmen, und ermuntert diese gleichzeitig, traditionelle akademische Grenzen zu überschreiten. Indem es Möglichkeiten eröffnet, die sonst Eliten vorbehalten bleiben, zielt das Einstein Forum auf eine Demokratisierung des intellektuellen Prozesses selbst.

Am Montag, 21. Oktober 2013 war der Autor und Journalist Jeremy Scahill, New York, zu Gast. Gesprächsleitung: Prof. Dr. Bernd Greiner, Hamburg

In seinem neuen Buch Schmutzige Kriege: Amerikas geheime Kommandoaktionen erzählt Jeremy Scahill, wie es dazu kam, dass Mord zu einem zentralen Instrument der U.S.-Sicherheitspolitik geworden ist, und welche Konsequenzen diese Entscheidung hat -- für unzählige Menschen in den unterschiedlichsten Ländern und für die Zukunft der amerikanischen Demokratie.
In Afghanistan und Pakistan, Jemen, Somalia und anderen Ländern interviewte Scahill CIA-Agenten, Söldner und Spezialkräfte der US-Army. Er begab sich tief in das von Al-Qaida gehaltene Territorium im Jemen, traf von der CIA protegierte Warlords in Mogadischu und sprach mit den zivilen Opfern der Einsätze amerikanischer Spezialkommandos und Drohnenattacken, die die Vereinigten Staaten lieber geheim halten wollen.
In dieser bedrohlichen Geschichte von der Front der unerklärten Kriege dokumentiert Jeremy Scahill das neue Paradigma der amerikanischen Kriegsführung: Gekämpft wird überall, von Spezialkräften, die offiziell gar nicht existieren, aber weltweit unzählige Einsätze durchführen, die nie ans Licht der Öffentlichkeit geraten. Er zeigt, dass diese verdeckten amerikanischen Kriege, anstatt die USA -- und die Welt -- vor dem Terror zu schützen, dazu führen, dass der Terror wachsen und sich weiter ausbreiten wird.

Jeremy Scahill arbeitet für Zeitschriften wie The Nation und ist Korrespondent der Radio- und Fernsehshow Democracy Now! Als Reporter hat er aus dem Jugoslawienkrieg, Nigeria und dem Irak berichtet. Neben Schmutzige Kriege ist er Autor des internationalen Bestsellers Blackwater (2008), in dem er als einer der Ersten über die berühmt-berüchtigte Söldnerfirma berichtete.
Bernd Greiner ist Historiker und Politologe. Er leitet den Arbeitsbereich "Theorie und Geschichte der Gewalt" am Hamburger Institut für Sozialforschung. Zuletzt ist von ihm erschienen: 9/11. Der Tag, die Angst, die Folgen (2011).

Vortrag in englischer Sprache!

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Verlag Antje Kunstmann